46 % Fehlerquote bei der Schufa
Berlin: Verbraucherministerin Ilse Aigner gab eine Studie in Auftrag, um zu überprüfen, wie die großen Wirtschaftsauskunfteien, Schufa, Creditreform, Bürgel und Arvato Ihre Daten pflegen.
Das Ergebnis ist selbst für die Ministerin erschütternd. Einträge, etwa bei der Wirtschaftsauskunftei Schufa, basierten in 46 Prozent aller Fälle auf fehlerhaften Daten. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hält das für einen Skandal und ruft zu eifrigem Widerspruch auf.
Für uns ist diese Studie keine große Überraschung. Sie deckt sich mit unserer täglichen Arbeit und den Erfahrungen daraus. Viele Kunden sind äußerst überrascht, von den Ergebnissen Ihrer eigenen Schufa-Auskunft. Da stehen Kredite oder Mobilfunkverträge, obwohl nie ein solcher beantragt wurde. Bis hin zu Namensverwechslungen, die schlimme Folgen haben können.
Da sich viele Banken bei der Kreditvergabe, auf solche Daten verlassen, kann man sich ausrechnen, was das für Auswirkungen haben kann. Das muss man sich einmal vorstellen, da wird ein Scoringsystem zur Bonitätsbewertung verwendet, dass in 46 % aller Fälle, falsche Daten liefert und niemand stört es. Würden Sie bei Ihrer täglichen Arbeit, 46 % Ausschuss produzieren, wären Sie mit Sicherheit Ihren Job los.
Der Schufa-Vorstandsvorsitzende Rainer Neumann sieht hingegen die Verantwortung für die Korrektheit der eigenen Daten bei den Verbrauchern selbst. Jeder Verbraucher solle selbst vor Beantragung eines Darlehens seine Daten bei der Schufa überprüfen. Und das, obwohl kein Verbraucher darum gebeten hat, dass seine Daten überhaupt gespeichert werden. Klar, die Schufa verdient ja mit jeder Eigenabfrage.
Wollen wir hoffen, dass die Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes, die am 01.04.2010 in Kraft tritt, diesem Irrsinn ein Ende bereitet, denn dann ist zumindest einmal pro Jahr die Einholung einer Eigenauskunft kostenlos.
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